Die Berufskennziffer (BKZ) ist eine wichtige Komponente im Zusammenhang mit Bildungsträgern und der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV). Sie wird auch als Berufs- und Funktionskennziffer oder Qualifikationskennziffer bezeichnet. Die Berufskennziffer ist eine spezifische Ziffernfolge, die eine bestimmte Berufsbezeichnung, eine Qualifikation oder eine Tätigkeit identifiziert. Sie dient dazu, Qualifikationen und Bildungsangebote eindeutig zu kennzeichnen und zuordnen.
Was ist die Berufskennziffer (BKZ)?
Die Berufskennziffer (BKZ) ist eine eindeutige, numerische Kennzeichnung, die einem bestimmten Beruf in Deutschland zugeordnet wird. Sie dient dazu, Berufe zu identifizieren und zu klassifizieren. Die BKZ ist Teil des Systems zur beruflichen Klassifizierung. In Deutschland werden Berufskennziffern vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) verwaltet und regelmäßig aktualisiert. Das BIBB ist die zentrale Einrichtung des Bundes für die Forschung, Entwicklung und Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland.
Zusammenhang zwischen Berufskennziffer (BKZ), Klassifizierung der Berufe (KldB) und Tätigkeitsschlüssel
- Klassifizierung der Berufe (KldB): Die Klassifizierung der Berufe (KldB) ist ein System zur systematischen Einteilung von Berufen nach verschiedenen Kriterien, wie beispielsweise den Anforderungen an Ausbildung und Tätigkeiten. Die KldB wird von der Bundesagentur für Arbeit entwickelt und aktualisiert, während die BKZ vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) verwaltet wird.
- Berufskennziffer (BKZ): Die BKZ ist ein numerischer Code, der jedem Beruf in der KldB zugeordnet wird. Sie dient dazu, Berufe eindeutig zu identifizieren und zu klassifizieren. Die BKZ ermöglicht es, Berufe in Dokumenten und Datenbanken zu kodieren und somit präzise Informationen über Berufe auszutauschen.
- Tätigkeitsschlüssel: Dieser neunstellige Schlüssel setzt sich zusammen aus der Berufskennziffer sowie vier weiteren Ziffern. In diesen sind Informationen zum Schulabschluss (z.B. Abitur, mittlere Reife), beruflichen Ausbildungsabschluss (z.B. Bachelor oder Abschluss einer Berufsausbildung), zur Arbeitnehmerüberlassung sowie zu Arbeitszeit und Vertragsform kodiert. Er ist gemäß § 28a Abs. 3 Nr. 5 SGB IV bei Meldungen zur Sozialversicherung der Arbeitnehmer anzugeben. Die kodierten Angaben im Schlüssel geben anonymisiert Aufschluss über die Tätigkeiten der Arbeitnehmer in einem Unternehmen und fließen in die Beschäftigungsstatistik der Agentur für Arbeit ein.
Die Bedeutung der BKZ für Bildungsträger
Im Kontext von Bildungsträgern und AZAV spielt die Berufskennziffer eine entscheidende Rolle in den folgenden Bereichen:
- Qualitätsmanagement und Zertifizierung: Bildungsträger, die Dienstleistungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung anbieten und sich nach AZAV zertifizieren lassen wollen, müssen ihre Bildungsangebote entsprechend der Berufskennziffern klassifizieren. Dies ermöglicht eine klare Zuordnung der angebotenen Qualifikationen zu den Anforderungen des Arbeitsmarktes und der individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer.
- Fördermittel und Bildungsgutscheine: Die Berufskennziffer ermöglicht auch die individuelle Förderung von Teilnehmern durch die Agentur für Arbeit und andere Förderstellen. Diese Stellen verwenden die BKZ, um sicherzustellen, dass die geförderte Weiterbildung oder Qualifikation mit den beruflichen Zielen und Qualifikationsanforderungen der Teilnehmer übereinstimmt.
- Bildungsberatung und Vermittlung: Bildungsberater und Vermittler verwenden die Berufskennziffer, um gezielt Bildungsangebote für ihre Klienten zu finden. Sie können so sicherstellen, dass die Weiterbildungsmaßnahmen den beruflichen Anforderungen entsprechen und den individuellen Bedürfnissen der Arbeitssuchenden gerecht werden.
- Statistik und Arbeitsmarktforschung: Die Berufskennziffern werden in der Arbeitsmarktforschung und Statistik verwendet, um Daten über Qualifikationen, Berufe und Bildungsangebote zu sammeln und auszuwerten. Dies ermöglicht eine bessere Planung von Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes im Einklang sind.
Die Berufskennziffern sind Teil des sogenannten „Klassifikationssystems für Berufe“ und dienen dazu, Bildungsangebote und berufliche Qualifikationen in eine standardisierte und eindeutige Struktur zu bringen. Dies erleichtert die Kommunikation und Kooperation zwischen Bildungsträgern, Arbeitsagenturen, Unternehmen und Arbeitssuchenden im Rahmen der AZAV und der beruflichen Weiterbildung.
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